Barmherzigkeit und Zärtlichkeit

Bruder Augustinus Diekmann

Bruder Augustinus Diekmann

Wer am Donnerstagabend (25.09.2014) ins neue „Medizinische Zentrum Albertus Magnus“ des St. Marien-Krankenhauses nach Siegen kommt, wird im Rahmen des Sozialen Forums den Franziskanermönch Bruder Augustinus Diekmann erleben können. Er hält den Impulsvortrag „Es geht um Barmherzigkeit und Zärtlichkeit“.

Er rückt die Botschaft von Papst Franziskus in den Vordergrund, sich den am Rand stehenden Menschen – egal ob in Afrika, Lateinamerika oder in Europa – zu verschreiben, sie wahrzunehmen, sie zu beteiligen und sie in den Mittelpunkt gesellschaftlichen und kirchlichen Handelns zu stellen. Er unterstreicht, dass die Kirche nur in der Nähe zu den Menschen, besonders zu denen am Rande, glaubwürdig ist.

Diekmann spricht beim Sozialen Forum zu den sozial-caritativen Akteuren in der Katholischen Kirche im Siegerland. Vielfältig sind die Aufgabenfelder der Teilnehmer des Forums: Mitarbeitende aus den Caritaskonferenzen und dem Caritasverband, der Jugendhilfe- und Sozialarbeit, Sozialstationen u. Pflegediensten, Krankenhaus, Beratungsstellen der Ehe-, Familien- u. Lebensberatung und des SKF, des Ökumenischen Hospizdienstes, des Jugendwerkes Förderband, des Gemeindeverbandes, der Telefonseelsorge und Pfarrgemeinderäte und Seelsorger…auch Verantwortungsträger aus Politik und Gesellschaft.

Im vorausgehenden Vesper-Gottesdienst wird Dr. Thomas Witt, der neue Vorsitzende des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn e.V. die Ansprache zum Thema halten: „..er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“. Mit seiner Deutung dieser Stelle aus dem Magnificat schlägt er die Brücke zu der aktuellen Hinwendung von Papst Franziskus zu den am Rand Stehenden und den Armen in unserer Gesellschaft.

Im weiteren Verlauf des Forums wird der Sozialpreis 2014 der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein vergeben. Mit Spannung kann man die Entscheidung der Jury erleben, wer diesmal eine besonders gute Idee zur Umsetzung sozialen Handelns gebracht hat.
Der Sozialpreis 2014 ist mit 10.000 € ausgestattet.
Die Laudatio nimmt Tanja Wagener vor. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Katholischen Sozialstiftung und Mitglied des Landtages NRW.

Das Soziale Forum – in diesem Jahr zum 4. Mal ausgerichtet – trägt dazu bei, dass sich die zahlreichen Akteure in sozial-caritativen Feldern vernetzen und die Erfahrung machen, dass sie von vielen anderen im kirchlichen Kontext mitgetragen werden.

Der Ablauf:

18:00 Uhr:
Vespergottesdienst in der Krankenhauskapelle
Ansprache von Domkapitular Dr. Thomas Witt

18:45 Uhr:
Begrüßung im Ambulanten Zentrum Albertus Magnus
Impuls von Franziskanermönch Augustinus Diekmann

20:00 Uhr:
Verleihung des Sozialpreises 2014 durch die Katholische Sozialstiftung
Schlusswort von Dr. Thomas Witt

20:30 Uhr:
Austausch und Begegnung

Zur Person von Franziskanermönch Bruder Augustinus Diekmann ofm:

Er leitet aktuell die Franziskanermission mit Sitz in Dortmund. Sie ist das internationale Hilfswerk der Dt. Franziskanerprovinz von der Hl. Elisabeth. Mit Hilfe von Spendengeldern (jährlich ca. 2,5 Millionen Euro) – auch aus dem Siegerland – werden Entwicklungs- und Menschenrechtsprojekte in Nordost-Brasilien, Ostafrika und Vietnam unterstützt.

Br. Diekmann hat fast 20 Jahre in Brasilien gearbeitet. Jetzt hält er den Kontakt zu einer Vielzahl von Schulen, Gemeinden und privaten Initiativgruppen, die gezielte Projekte unterstützen.

Bruder Diekmann sieht sich als Brückenbauer.

„Die Brücke ist für mich ein wichtiges Symbol für die Integration der beiden Hauptkapitel meines Lebens geworden. Für mich symbolisiert dieses Bauwerk nicht nur der Partnerschaftsvertrag zwischen den Ordensprovinzen in verschiedenen Kontinenten, sondern auch eine wachsende Verbindung zwischen Ortskirchen und Kulturen.

Auch nach vielen Jahren in Brasilien muss ich mir eingestehen, dass ich wohl nie ein richtiger Brasilianer werden kann. Aber mit all den gesammelten Lebenserfahrungen im brasilianischen Nordosten fühle ich mich auch nicht mehr ganz als Deutscher. Irgendwie erlebe ich mich als Wanderer zwischen diesen beiden Welten…“