In vertrauter Umgebung sterben zu können ist für todkranke Menschen oft der größte Wunsch. Er erfüllt sich aber zu selten. Vielmehr ist für die meisten das Krankenhaus ein Sterbehaus. Auch die Hoffnung schwer kranker Patienten, an ihrem Lebensende bestmöglich versorgt zu werden und nicht leiden zu müssen, wird allzu oft enttäuscht. Dabei vermag die moderne Medizin Schmerzen und andere Beschwerden auch zuhause meist so weit zu lindern, dass das Leben in Würde endet.
„Das seit 2009 bestehende Palliativ-Netzwerk in Siegen-Wittgenstein/Olpe leistet hierbei Vorbildliches in unserer Region!“ sagt Hubert Berschauer aus dem Stiftungsrat der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein. Die Bedeutung eines Palliativpflegedienstes in diesem Netzwerk werde demgegenüber von der Politik offenbar noch zu gering geschätzt, denn die finanzielle Ausstattung beispielsweise im Bereich der ambulanten Palliativ-Pflege ist unzureichend und deckt die Kosten nicht. „Es erfordert einen beträchtlichen Aufwand, dem Wunsch nach einem würdevollen Sterben in häuslicher Umgebung zu entsprechen“, sagt Hubert Berschauer. „Die ambulante Palliativ-Pflege kann dazu einen Beitrag leisten.“
Das Palliativ-Netzwerk leistet hierzulande trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine hervorragende Arbeit, doch sind gerade im Bereich der ambulanten Palliativ-Pflege noch Verbesserungen möglich. Der Caritasverband Siegen-Wittgenstein möchte daher seinen Palliativ-Pflegedienst insbesondere über die berufliche Weiterqualifikation der Mitarbeiter ausbauen, was durch die Katholische Sozialstiftung gefördert wird. Bei der Palliativ-Pflege arbeiten die Pflegekräfte der Caritas-Sozialstation mit der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit und den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen eng zusammen.
„Die palliative Versorgung muss einem ganzheitlichen Ansatz folgen. Unser Ziel ist es vorhandenes Potenzial zu nutzen und damit die Versorgungssituation nachhaltig zu verbessern“, so Hubert Berschauer.