Schallmauer durchstoßen

Gute Nachrichten für das Dekanat Siegen: Durch eine Zustiftung der Bank für Kirche und Caritas in Höhe von 20.000 Euros wurde heute das Stiftungskapital der Katholischen Sozialstiftung auf über eine Viertelmillion Euro erweitert. Frank Horn übergab bei der Sitzung des Stiftungsrats in symbolischer Form diesen Betrag im St. Marien-Krankenhaus Siegen.

Seit einem halben Jahr ist die Katholische Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein aktiv. Fast leise etabliert sich die junge Stiftung seitdem in der Region und gelang immer mehr in das Bewusstsein der Menschen, für die sie eingerichtet wurde. „Die Stiftung ist ein Instrument zur Erfüllung unseres Auftrages“, so Frank Horn von der Bank für Kirche und Caritas. „Daher unterstützen wir die Katholische Sozialstiftung mit einem fünfstelligen Betrag.“

Gemäß ihrer Satzung dient die Katholische Sozialstiftung der Förderung sozialer Zwecke, wobei hierbei insbesondere die Bekämpfung von Armut, Stärkung von Familie und Jugend, Integration von Randgruppen, Pflege von alten Menschen und Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt stehen. Die aus der Anlage des Stiftungsvermögens erzielten Erträge werden für die zweckgebundenen Ausschüttungen verwendet. So können schon im ersten Jahr drei initiale Projekte gefördert werden: Ausbau eines ambulanten Palliativ-Pflegedienstes des Caritasverbands Siegen-Wittgenstein e.V., Entwicklung eines neuen Beratungsangebots für junge Mütter und Väter in Krisensituationen im St. Marien-Krankenhaus ermöglichen und Ausbau eines sozialen Netzwerks für Jugendliche sowie junge Erwachsene.

„Wegen der angespannten Finanzlage der öffentlichen Kassen sind diese Projekte auf die Unterstützung von Spendern und Stiftern angewiesen“, so Dieter Korn, Vorstandsmitglied der Katholischen Sozialstiftung. Weiter wies er darauf hin, dass die Region Siegen-Wittgenstein mit der Katholischen Sozialstiftung über eine Einrichtung verfügt, die ergänzend zum vielfältigen Engagement anderer Organisationen wichtige Aktionen anstößt oder am Laufen halten möchte. Korn macht dabei auf die Bedeutung des ambulanten Palliativ-Pflegedienstes des Caritasverbands Siegen-Wittgenstein aufmerksam.

„Die Bedeutung eines Palliativ-Pflegedienstes wird von der Politik etwas stiefmütterlich behandelt, und deren finanzielle Ausstattung ist unzureichend und deckt die Kosten nicht. Gleichzeitig erfordert es einen beträchtlichen Aufwand, dem Wunsch nach einem würdevollen Sterben in häuslicher Umgebung zu entsprechen“, sagt Vorstandsmitglied Korn. „Uns hat die Konzeption vom Caritasverband Siegen-Wittgenstein beeindruckt und wir sind davon überzeugt, dass die ambulante Palliativ-Pflege einen wichtigen Beitrag zur Versorgung in unserer Region leistet.“

Der Caritasverband Siegen-Wittgenstein möchte daher seinen Palliativ-Pflegedienst insbesondere über die berufliche Weiterqualifikation von Mitarbeitern ausbauen. Bei dem Ansatz des Verbands arbeiten die Pflegekräfte der Caritas-Sozialstation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. und der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit eng zusammen. Letztere stellte Iris Dittmann, Koordinatorin der Ambulanten Hospizarbeit beim Caritasverband, dem Stiftungsrat vor, woraufhin erste Fördermittel bewilligt wurden. „Ohne das Engagement der Katholischen Sozialstiftung wäre der Ausbau dieses Dienstes nur schwer möglich. Ich bedanke mich ausdrücklich für die Unterstützung der Stiftung für unser Anliegen“, so Iris Dittmann.

Die Erträge aus der Anlage des Stiftungsvermögens der Katholischen Sozialstiftung stehen neben dem angesprochenen Projekt für zahlreiche weitere soziale Zwecke zur Verfügung. Und obwohl die erste Viertelmillion überschritten ist, sieht Dieter Korn weiterhin Bedarf für private Zustiftungen: „In unserem Dekanat gibt es immer mehr Menschen, die überlegen, ihren Nachlass oder Teile davon in eine Stiftung einzubringen, um sicher zu stellen, dass dieser nicht anonym via Erbschaftssteuer nach Berlin fließt, sondern Nutzen stiftend für einen von ihnen konkret definierten Zweck in unserer Region verbleiben kann.“ Die Katholische Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein biete hierfür individuellen Rat über ihr breites Netzwerk an. Förderer könnten damit maßgeblich zur Weiterentwicklung des Gemeinwesens in der Region nach dem Motto beitragen: „Nachhaltig weiter wirken.“